Chronik

Gegründet wurde unsere Freiwillige Feuerwehr am 4. März 1934. Auf Anordnung des Kreisbrandmeisters Isaak aus Usingen wurde an diesem Tag eine Übung der Pflichtfeuerwehr, die es schon sehr lange gab, abgehalten. Im Anschluss an diese Übung traf man sich in der Gastwirtschaft Rücker und Herr lsaak forderte zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr auf. Spontan meldeten sich 23 Mitglieder und die Wehr war gegründet.

1. Kommandant war Wilhelm Volkmar,
2. Kommandant war Wilhelm Kreusel,
Löschzugführer war Wilhelm Ott,
Halbzugführer war Gustav Steinmetz.

Die damalige Feuerwehr war sehr straff organisiert. Mitglieder, die tagsüber nicht im Dorf waren, sondern außerhalb arbeiteten, wurden kurzerhand ausgeschlossen. Es wurden Uniformröcke, Helme und Koppeln beschafft Zur Genehmigung einer Satzung kam es am 5. Mai 1934. Ein monatlicher Beitrag von 5 Pfennig wurde festgelegt. Laut Gesetz musste die Freiwillige Wehr mindestens 27 Mitglieder haben und somit wurden noch weitere Pflichtfeuerwehrmänner aufgenommen , die nach 6 Monaten Zugehörigkeit zu Feuerwehrmännern ernannt wurden. Interessant ist der Kassenbestand am 25. Februar 1935, er betrug 8 Mark und 45 Pfennige. Überhaupt war die Freiwillige Feuerwehr vor dem 2. Weltkrieg sehr aktiv. Man hielt regelmäßig Übungen ab, zu denen mit dem Horn zum Alarm geblasen wurde. So auch bei der großen Alarmübung am 8. September 1935 auf die Scheune von Gustav Bachon. Es wurde mit 3 Trupps angegriffen:

Leiterntrupp, Schlauchwagentrupp und die Pflichtfeuerwehr mit der alten Feuerspritze.

Die Ausrüstung unserer Wehr wurde vom neuen Kreiswehrführer Becker aufgenommen, und es gab eine neue Leiter. Außer einem Kaminbrand bei Wilhelm Bastian war bis 1936 an Bränden nichts zu beschreiben. 1938 bekam die Freiwillige Feuerwehr Niederems ihre erste Motorspritze, die heute noch in Betrieb ist.

Ab 23.12.1939 ist die Freiwillige Feuerwehr kein eingetragener Verein mehr, sondern wird zur Feuerlöschpolizei umfunktioniert und später sogar der Gerichtsbarkeit der SS unterstellt. Im selben Jahr wurde die Wehr zu einem Brand nach Wüstems gerufen und ein Jahr später, 1940, zu einem Feuer nach Steinfischbach zu F. Diehl. Für die zur Wehrmacht eingezogenen Feuerwehrmänner sollen Mitglieder aus der Hitlerjugend in die Feuerwehr eingegliedert werden. Es kommt 1943 jedoch so weit, das schließlich nur noch 17 Mitglieder in der Wehr sind und man beschließt die Aufnahme von 8 jungen Mädchen:

Herta Koch, Margot Steinmetz, Hedi Bachon, Erna Volkmar, Eugenie Gruber, Erna Martin, Irmgard Götz, Gertrud Klein und später kamen noch Elfriede Nickel und Elfriede Humm hinzu.

Die meisten Aktivitäten der Wehr in dieser Zeit waren vom 2. Weltkrieg geprägt Man veranstaltete Luftschutzübungen und ab 1944 wurden Nachtwachen eingeteilt, die die Bewohner wecken sollten und bei nahenden Bombern in die Schutzräume einzuweisen hatten. Es sollte sogar eine Art Bunker gebaut werden, man kam jedoch nicht dazu. Bis hierher zu erwähnen wäre noch der Umzug des Gerätehauses am 11.3.1943 in die Schulscheune und kleinere Brände 1942 im Steinfischbacher Wald, am Kirchberg und in Wüstems. Die Kreisbehörde Usingen fordert eine Wasserstauung in der Nähe des Schulhofes, die von der Gemeinde unverzüglich in Auftrag gegeben werden soll. Im 2. Weltkrieg fanden Insgesamt 15 Feuerwehrkameraden den Tod. Dies waren die Kameraden:

Albert Götz, Robert Weber, Wilhelm Heberling, Ewald Schmidt, Erich Dambeck, Walter Jung, Eugen Eist, Adolf Reuter, Herbert Schwarz, Hermann Bletz, Richard Rauch, Albert Dambeck, Ewald Klein, Willi Jung, und Horst Weber

Von 1945 bis 1952 sind im Protokollbuch keinerlei Aufzeichnungen gemacht worden. 1952 hat die Feuerwehr wieder 26 aktive Mitglieder. Wilhelm Kreusel bis jetzt Schriftführer und 2. Vorsitzender, wurde als Ehrenvorsitzender gewählt, Wehrführer bleibt weiterhin der Mitbegründer Wilhelm Volkmar.

1953 zieht man ins jetzige Feuerwehrgerätehaus im Schulgebäude ein, das in späteren Jahren noch mit einem Schlauchturm und einer Sirene versehen wurde.

Am 5. März 1958 wird die Feuerwehr nachts um 1:30 Uhr zu ihrem wohl schwersten Einsatz gerufen. Brand von Stallung und Scheune der Familie Seibert in Reinborn. Die Niederemser Wehr konnte den Brand, der auch auf das Wohnhaus überzugreifen drohte, nicht alleine unter Kontrolle bringen, so das die Escher Wehr noch zusätzlich alarmiert werden musste. Im gleichen Jahr war auch eine Alarmübung auf das Anwesen des Landwirts Kurt Nickel, im Beisein des Kreisbrandinspektors Philippi aus Usingen. Im Anschluss an diese Übung wurde die Anschaffung einer neuen Motorspritze TS 8 beschlossen, die dann auch am 8.12.1958 in Niederems in Betrieb genommen wurde. Die technische Ausrüstung wurde dann in den nachfolgenden Jahren zusehends besser.

1959 erfolgte der Ankauf eines gebrauchten Fahrzeuges von der Polizei Wiesbaden zum Preise von DM 530,-. Dieses Fahrzeug, das bis 1966 gute Dienste leistete, wurde in Eigenhilfe von der Wehr als Einsatzfahrzeug hergerichtet. Am 15.4.1961 war eine Katastrophenübung in Reinborn angesagt, an der insgesamt 10 Wehren aus dem Kreis Usingen mit 167 Feuerwehrleuten teilnahmen.

Im nachfolgenden Jahr wurde der Verbandstag der Feuerwehren aus dem Kreis Usingen in Niederems abgehalten. Hierzu boten die Niederemser Wehr mit den Nachbarwehren aus Steinfischbach und Wüstems eine Schauübung mit Angriffsziel Hof und Scheune Kurt Nickel.

1964 fanden Kreiswettkämpfe auf dem Sportplatz statt. Gleich zwei Mal wurde die Wehr 1965 in die Nachbardörfer gerufen: Einmal zum Brand der Schreinerei Thiel in Wüstems, wo die Wüstemser und Oberemser Wehren bereits im Einsatz waren, und zum anderen nach Reichenbach, wo die Scheune des Landwirts Wolfsheimer in Flammen stand.

Bei der Jahreshauptversammlung 1964 wurde der gesamte Vorstand neu gewählt, da die beiden Mitbegründer Wilhelm Volkmar und Wilhelm Kreusel schon über 70 Jahre alt waren. Neuer Wehrführer war nun Walter Gärtig, der 14 Jahre die Geschicke der Wehr lenkte und leitete, bis er aus gesundheitlichen Gründen abdankte.

Wilhelm Volkmar und Wilhelm Kreusel wurden für ihre über 30jährige aktive Mitarbeit geehrt.

Die Wehr wurde in den nachfolgenden Jahren zu einer Reihe kleinerer Brände gerufen, die hier nicht alle genannt werden können. In den Jahren 1966 und 1969 verstarben die beiden Mitbegründer und Wehrführer Wilhelm Volkmar und Wilhelm Kreusel.

1970 wurde ein neues Fahrzeug bei der Gemeinde beantragt, das am 19.2.1971 zur Verfügung stand. Es handelte sich um den Ford Transit TSF, der auch heute noch in Betrieb ist. Im gleichen Jahr erhielt die Wehr auch eine neue Motorspritze, Typ: TS 8/8.

Im Jahre 1973 wird die Jugendfeuerwehr mit 12 Mitgliedern gegründet, die seit dieser Zeit nicht mehr aus dem Vereinsleben wegzudenken ist und sich bei den Jugendlichen großer Beliebtheit erfreut.

Ebenfalls im Jahre 1973 erfolgte die Wahl von Kurt Diehl aus Wüstems zum ersten Ortsbrandmeister von Waldems.

Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Niederems ist seit 1979 Dieter Bastian.

Die erbrachten Leistungen der vergangenen 50 Jahre sind nur durch die Mithilfe aller Männer der Freiwilligen Feuerwehr Niederems möglich gewesen.

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